Das Altwerden wird für jeden Hundebesitzer irgendwann zum Thema. Da sich die Einstellung zum Tier verändert hat, versuchen immer mehr Tierbesitzer, den Lebensabend ihres Vierbeiners so angenehm wie möglich zu gestalten. Wenn viele Hundehalter ihr Tier im Alter von 7 Jahren noch nicht zum „alten Eisen“ zählen würden, setzen die Alterungsprozesse aber bereits ein. Hunde altern rassebedingt und je nach Haltung und Lebensumständen unterschiedlich schnell. Die physiologischen Alterungsprozesse sollten jedoch nicht als Krankheit angesehen werden. Zwar schränken sie die Leistungs- und Anpassungsfähigkeit ein und verlangsamen die meisten physiologischen Prozesse, dennoch kann jeder für sein Tier einiges tun, um ihm diesen Lebensabschnitt angenehmer zu gestalten.
Welche Faktoren führen zu den „Alterserscheinungen“ und dazu, dass viele Tiere an typischen Alterskrankheiten leiden?
Lebewesen haben eine genetisch vorgegebene Anzahl an Zellteilungen, bzw. an Zellneubildungen. Im Alter ist diese jedoch erschöpft und die Zellmasse nimmt ab, da bestehende Zellen natürlicherweise immer wieder absterben. In den Organsystemen wie Herz, Muskeln oder Nieren 20-30% an Zellverlust verursachen. Das intrazelluläre Bindegewebe nimmt ab und verändert sich ebenso, wie die Belastbarkeit des Stützgewebes. Es ist normal, dass ältere Tiere schneller zu Fettleibigkeit neigen, da die Fähigkeit, Lipide (Fette) zu verarbeiten, im Alter nachlässt. Diese Stoffe können zudem schlechter abgebaut und ausgeschieden werden. Der gesamte Stoffwechsel im Körper funktioniert langsamer. Alle diese Prozesse betreffen den gesamten Organismus und führen zu Dysfunktionen. Auch ist die Fähigkeit der Regeneration, also der Heilung, im Alter herabgesetzt und der Seniorhund spricht langsamer auf entsprechende Medikamente an.
Diese Faktoren sollte jeder Hundehalter beachten, um seinem Tier die bestmögliche Betreuung zukommen zu lassen.
Wie zeigen sich Alterserscheinungen beim Hund
Durch viele Veränderungen, die im höheren Lebensalter eintreten, kann es zu verschiedenen Problemen kommen, so können bei einem 14-jährigen Hund ca. drei ernsthafte Störungen auf einmal vorliegen. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen Gefäßveränderungen wie Arteriosklerose, die so gut wie bei allen Hunden über 8-9 Jahren auftreten. Auch kann es zu Bluthochdruck kommen, der aber meist belanglos ist. Oftmals kommt es zu Beschwerden am Bewegungsapparat, wie Arthrose, Problemen mit dem Stoffwechsel, wie Diabetes mellitus, oder auch Nieren- und Harnwegserkrankungen.
Die Auffälligkeiten ähneln denen des alten Menschen, haben jedoch ihre Unterschiede. Die Bedürfnisse eines alten Hundes ändern sich im Laufe der Jahre. Bewegung ist generell sehr wichtig, für die Spaziergänge sollten kürzere Strecken gewählt werden und häufiger über den Tag verteilt erfolgen. Auch das Futter muss dem Stoffwechsel des alten Tieres angepasst werden. Der Fettgehalt ist zu reduzieren, da sich der Grundumsatz des Tieres um bis zu 40% verringert. Ein alter Hund hat den Energiebedarf von ca. 75% gegenüber einem jüngeren Tier. Futterrationen sollten deshalb auf 2-3 Mahlzeiten am Tag aufgeteilt werden, von Vorteil wäre an dieser Stelle, ein leicht verdauliches Futter anzubieten. Es ist auch sinnvoll, das Trockenfutter mit Wasser breiiger zu gestalten, so kann z.B. erreicht werden, dass genügend Flüssigkeit aufgenommen wird. Der Protein- und Mineralstoffbedarf, bleiben hierbei unverändert, der Vitaminbedarf kann etwas ansteigen.
Man kann dem Tier auch Obst oder Gemüse zusätzlich anbieten, wie Apfel, Banane, Möhre oder Zucchini.
Nicht nur die Stoffwechselfunktionen lassen im Alter nach, auch andere Fähigkeiten des Organismus verschlechtern sich. Bindegewebe und vor allem Muskeln verlieren ihre Spannkraft. Leider kommt es öfter zu Inkontinenz, auch stellen sich häufig Schwerhörigkeit und mangelndes Sehvermögen ein. Es handelt sich um Prozesse, die mit zunehmenden Lebensjahren fortschreiten. An dieser Stelle kann man mit natürlichen Mitteln gut und unterstützend einwirken. Vor dem Einsatz von homöopathischen Mitteln, sollte jedoch fachlicher Rat eingeholt werden.
Krebserkrankungen bei Hunden nehmen mit dem höheren Alter genauso zu, pauschal sollte man jedoch keine Gründe annehmen.
Nicht jeder Tumor ist bösartig und muss behandelt werden. Es ist physiologisch, wenn ältere Hunde Warzen (Papillome) bekommen, außerdem entwickeln sich oft Grützbeutel oder Fettgeschwulste (Lipome), die bei manchem Tierbesitzer Anlass zur Sorge geben, sich aber meist als harmlos herausstellen. Die oft angeratene Chemotherapie ist nicht immer erfolgsversprechend und hat starke Nebenwirkungen für das Tier. An dieser Stelle kann ein Tierheilpraktiker unterstützend agieren.
Therapieansätze wären in diesem Fall:
- Homöopathie
- Bioresonanz
- Myko- und Phytotherapie
- Akupunktur
Wie sollte ich mit meinem alten Kameraden umgehen?
Von jedem Hund sollte nur das abverlangt werden, was er auch anbietet. Tiere zeigen dies sehr auffällig. Wenn ein Hund es gewohnt ist, weite Strecken zu laufen, kann man ihm es im Alter natürlich noch anbieten, hier sollte man jedoch genau auf das Tier achten, und darauf, dass es ihm keine Schwierigkeiten bereitet. Tiere sind im Alter stressanfälliger und können schlechter damit umgehen. Jedes Tier ist individuell, hat seine eigenen Probleme und Eigentümlichkeiten, darauf muss sich der Tierhalter einstellen. Immer häufiger erkranken Hunde an Demenz, hier muss der Halter Nerven beweisen und auch das entsprechende Fingerspitzengefühl, sodass sich das Zusammenleben so angenehm wie möglich gestaltet.
Der Gesundheitszustand im Alter hängt von der gesamten Lebensgeschichte des Tieres ab. Aus diesem Grund muss sich jeder Halter darüber im Klaren sein, dass er nur durch richtige Pflege, artgerechte Ernährung und Haltung die Grundsteine für die Gesundheit seines Tieres legt. Jeder Hund braucht viel Bewegung, um Krankheiten vorzubeugen.
Das Gute zum Schluss
Es ist davon auszugehen, dass der Anteil alter Hunde ca. 40% der Gesamtpopulation ausmacht. Jeder Hundehalter sollte sich fachlichen Rat einholen, um unsinnige Dinge zu vermeiden, die das Tier belasten können. Ein guter Maßstab wäre hier, „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Wurmkuren, Anti-Parasiten- Mittel und Impfungen belasten sicher den Organismus, sind jedoch ein wichtiger Bestandteil für ein langes Leben. Es ist wichtig, dass dem Tier eine richtige und angepasste Versorgung zukommt. In der Naturheilkunde gibt es viele verschiedene Möglichkeiten und Therapien, die zur Anwendung kommen, um dem Tier zu helfen oder zur Unterstützung gereichen. Auch die klassische Homöopathie hat sich beim geriatrischen Patienten bewährt.
Die Therapie mit alternativen Methoden kann oft eine Reduzierung oder auch das Absetzen von pharmazeutischen Medikamenten erreicht werden. Diese Therapien verträgt der alternde Organismus oft besser und haben meist keine Nebenwirkungen, die den Organismus zusätzlich belasten.
Bleiben Sie entspannt…
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